CW Transfeindlichkeit, Suizid, Mord
Am 20. November ist der Trans* Day of Remembrance. Gemeinsam möchten wir dazu am Freitag, dem 22. November, unseren trans* Geschwister, die ermordeten und in den Suizid getriebenen wurden, gedenken.
Wir wissen von 410 trans* Personen, die in den letzten 12 Monaten ums Leben gekommen sind, mit einer vermutlich weitaus höheren Dunkelziffer. Viele wurden ermordet, andere sahen keinen anderen Ausweg mehr, als ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen.
Die Leben dieser Menschen sind eine schmerzhafte und traurige Erinnerung daran, dass Trans*feindlichkeit noch immer Normalität in der Gesellschaft ist. Wir wollen ihnen gedenken und dabei nicht vergessen, dass Erinnern auch Verändern heißt. Es ist wichtig, ihr Andenken zu ehren. Auch bedeutet es für uns, dass wir die Bedingung für alle Trans* Menschen verändern müssen.
Queer- und insbesondere Trans*feindlichkeit erstarken in den letzten Jahren gesamtgesellschaftlich. Es zeigt sich an den Demonstrationen, bei denen hunderte Neo-Nazis mehrmals dieses Jahr Teilnehmende vom Christopher Street Day einschüchtern wollten. An dem Erstarken der faschistischen AfD, die ihre Politik auf der Hetze gegen Minderheiten, unter anderem Trans* Menschen aufgebaut hat. Es zeigt sich an dem diskriminierenden Gesundheitssystem, welches lebenswichtige Medikamente und Operationen Trans* Menschen komplett verweigert oder vor hohe Barrieren stellt Und es zeigt sich am Selbstbestimmungsgesetz. Statt echter Selbstbestimmung gibt es trans*feindliche und trans*misogyne Narrative, Repression und Rassismus. Und das kommt nicht aus dem Nichts. Diese Entwicklung wird durch einen rechten Kulturkampf befeuert, in dessen Narrativen besonders trans* Menschen im Fokus stehen. Ihre Existenz wird als Bedrohung gesehen und als Feind markiert. Durch diese Falscherzählungen werden Morde an unseren trans* Geschwistern ideologisch ermöglicht.
Wir begehen diesen Trans* Day of Remembrance in Deutschland. Die Hetze und Hass gegen Trans* Menschen ist jedoch am Erstarken. Wir sehen uns in unserem Kampf verbunden mit trans* Geschwistern auf der ganzen Welt. Das bedeutet, dass wir ihre Kämpfe gegen Rassismus, Antisemitismus, Ausbeutung, Ausgrenzung, Gewalt, Folter und Mord auch zu unseren machen müssen. No one is free, until all of us are.
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