Kategorien
General

Redebeitrag zum Gedenken am 20.11.23

— english below or here

CN: SUIZID/GEWALT/MORD/TRANS*FEINDLICHKEIT/RASSISMUS/FEMIZID/MISOGYNIE/SUIZID BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN/GEWALT GEGEN KINDER UND JUGENDLICHE
Am 20. November ist Trans* day of Remembrance. An diesem Tag kommen weltweit Menschen zusammen, um den, im Laufe des letzten Jahres getöteten trans* Menschen zu gedenken. Diesem Gedenken wollen auch wir hier in Jena uns heute alle zusammen anschließen.
Wir schließen uns damit einem Gedenken an, dass bereits vor 24 Jahren am 20. November 1999 das erste Mal stattfand. Damals war es die us-amerikanische trans* Aktivistin Gwendolyn Ann Smith, die nach der Ermordung ihrer Freundin, Rita Hesters, im November 1998, nicht mehr hinnehmen wollte, dass kaum über ermordete trans* Menschen berichtet wird, viele Morde und Hassverbrechen an trans* Menschen darüber hinaus nicht aufgeklärt werden und – wie Gwendolyn überrascht feststellte – auch innerhalb der trans*Community selbst, die getöteten trans* Personen schnell in Vergessenheit gerieten, selbst wenn die Umstände ihres Todes sich immer wieder sehr ähnelten. Um das zu ändern, rief Gwendolyn das Internetprojekt „Remembering our Dead“ ins Leben und fing an Morde an trans*Menschen seit den 1970er Jahren systematisch zu dokumentieren. Ein Jahr später organisierte sie dann zusammen mit Freund*innen am 20. November das erste Gedenken zum Trans* day of Remembrance.
Gwendolyn Ann Smith schreibt dazu selbst: 
„Mit dem Transgender Day of Remembrance wollen wir die Verluste in den Mittelpunkt stellen, die wir aufgrund von trans*feindlichem Fanatismus und trans*feindlicher Gewalt erleiden mussten. Die Notwendigkeit, dass wir für unsere Rechte kämpfen müssen, ist mir nicht fremd, und das Recht, einfach nur zu Existieren, steht dabei an erster und wichtigster Stelle. Angesichts der Tatsache, dass es so viele Menschen gibt, die es sich zum Ziel gemacht haben trans*Menschen auszulöschen – manchmal auf die brutalste Art und Weise, die man sich nur vorstellen kann – ist es von entscheidender Bedeutung, dass derer, die wir verloren haben gedacht wird und dass wir nicht aufhören für Gerechtigkeit zu kämpfen.“
Üblicherweise wird im Rahmen des Trans* day of Remembrance deswegen eine Liste mit den Namen all jener unserer trans* Geschwister, die seit dem letzten Jahr aufgrund von trans*feindlichen Hassverbrechen oder durch Suizid ermordet und getöten wurden, verlesen. Wie wir bereits gehört haben wissen wir von mindestens 392 Menschen, die seit dem 01. Oktober 2022 zu dieser Liste dokumentierter Todesfälle hinzugefügt wurden. 
Wobei die dokumentierten Fälle dabei nur die traurige Spitze eines Eisbergs sind, die nicht ansatzweise an die hohe Dunkelziffer heranreichen dürfte. Denn Gewaltverbrechen und Morde an trans*, inter, non-binären, agender, genderqueeren und anderen gender-nonkonformen Menschen werden bisher meist gar nicht als solche registriert und auch offizielle Statistiken zu Hassverbrechen und Morden an trans*Menschen gibt es in den meisten Ländern nicht. Oft wird darüber hinaus auch nach dem Tod der Betroffenen weiterhin deren Deadname verwendet, wodurch ihre Identität, ihre Geschlechtszugehörigkeit und die Hintergründe ihres Todes quasi doppelt verschleiert, unsichtbar gemacht und ihr Andenken mit Füßen getreten wird. Um so wichtiger ist es, dass von der trans* Community selbst versucht wird, jedes Jahr aufs Neue, so viele Tode wie möglich zu dokumentieren und sichtbar zu machen.
Doch bereits diese fast 400 dokumentierten Namen des letzten Jahres alle vorzulesen würde sehr lange dauern und würde dem Gedenken an jede einzelne Person in meinen Augen nicht wirklich gerecht werden, weswegen ich mich dagegen entschieden habe das hier nun zu tun. Aber wie sonst gedenkt man einer so großen Zahl an Menschen mit Würde und Respekt? Oder wie wählt man aus dieser großen Zahl an Opfern einzelne aus, um ihnen ein Gesicht zu geben, ihre individuelle Geschichte hier zu erzählen und sie so nicht in Vergessenheit geraten zu lassen? Schließlich steht hinter jedem Namen, hinter jeder Zahl ein individuelles Schicksal, ein einzigartiges Menschenleben, was in den letzten Monaten auf traurige, oft grausame Weise ein Ende fand.
Ich habe sie alle gelesen, die Geschichten, habe geweint, habe mir ihre Bilder angesehen, bis die Wut in mir aufstieg, habe um sie getrauert und immer wieder versucht eine Auswahl für diesen Redebeitrag festzulegen. Diese Aufgabe war unglaublich schwer. Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, von ihren individuellen Leben zu erzählen.
Leben, wie dem der 23-jährigen Studentin Eden Knight. Eden wurde am 08. März 2000 geboren und starb am 12. März 2023, nur vier Tage nach ihrem 23. Geburtstag, in Ryiadh, Saudi-Arabien an Suizid. Aufgewachsen in Saudi Arabien zog Eden zum Studium in die USA. Dort lebte sie seit 2022 offen als trans* Frau und begann – Berichten ihres sozialen Umfeldes zufolge, voller überwältigender Freude endlich sie selbst sein zu können – mit einer Hormontherapie. Ein paar Monate vor ihrem Tod wurde sie jedoch im Auftrag ihrer Familie von ihrem us-amerikanischen Support-Netzwerk getrennt und bewusst isoliert, sie wurde dazu genötigt nach Saudi-Arabien zurückzukehren und dort zu einer Detransition und einer Konversionstherapie gezwungen. Unter anderem beschlagnahmten ihre Eltern immer wieder ihre, für die Transition notwendigen Hormontherapie-Präperate, was Eden letztendlich in den Suizid trieb. In einer ihrer letzten Social-Media Posts schrieb sie: „Ich hoffe, dass die Welt ein besserer Ort für uns wird. Ich hoffe, dass unsere Leute alt werden. Ich hoffe, dass wir unsere Kinder aufwachsen sehen, damit sie für uns kämpfen. Ich hoffe um die Rechte von trans* Menschen weltweit.“
Leben, wie dem der 35-jährigen Violeta Navarrete aus San Miguel in Mexico. Violeta 
widmete sich hingebungsvoll allem was mit Schönheit zu tun hatte, gab Tanzkurse für Kinder und Zumba-Kurse für Frauen und ältere Menschen. In der LGBTQ-Community von San Miguel war sie ein von vielen geliebtes und geschätztes Mitglied. Sicherlich auch ein Grund dafür, warum Violeta am 24. Februar 2023, fünf Tage vor ihrer Ermordung, bei der Eröffnungsrede der lokalen Karneval-Feierlichkeiten zur „Queen of Diversity“ also übersetzt zur „Königin der Vielfalt“ gekürt wurde. Freund*innen von Violeta berichteten, dass sie in den darauffolgenden Tagen unaufhörlich zum Ziel von Aggressionen und Hass wurde. So wurde nicht nur ihr Karnevalswagen zerstört, sondern sie wurde auch auf der Straße verprügelt, bevor sie letzendlich am 01.März 2023 gewaltsam ermordert in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Von ihrem Mörder fehlt bis heute jede Spur.
Leben, wie denen der jüngsten Betroffenen auf der Liste, Leben wie das von Ivan, 12 Jahre alt aus Spanien, Onyx 13 und Noah 14 Jahre alt, beide aus Australien, Molly und Kalle, beide 14 Jahre alt aus Schweden, eines 15-jährigen trans* Jugendlichen aus Vietnam, dessen Namen wir nicht einmal kennen, des 15-jährigen Finn aus Großbritannien, Levi und Myles beide 17 Jahre alt aus den USA und vielen weiteren trans*, inter und non-binären Kindern und Jugendlichen weltweit. Ivan, Onyx, Noah, Molly, Kalle, der Junge aus Vietnam, Finn, Levi, Myles – sie alle starben an Suizid, weil sie aufgrund ihres Geschlechts in der Schule gedemütigt wurden, weil sie sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, weil sie monatelang auf dringend benötigte psychiologische und medizinische Hilfe warteten und diese nicht bekamen, weil sie vom Gesundheitssystem falsch diagnostiziert, falsch behandelt oder nicht ernst genommen wurden, weil sie gegen ihren Willen in Jugendhilfe-Einrichtungen des falschen Geschlechts gesteckt wurden, weil ihre Familie sie ablehnte und schikanierte, anstatt sie zu unterstützen, weil ihre Not nicht rechtzeitig erkannt wurde, weil sie durch alle Raster sozialer Hilfesysteme fielen und von diesen im Stich gelassen wurden oder weil sie gegen ihren Willen Tag für Tag verzweifelt einer beginnenden Pubertät zusehen mussten, die sich unaufhaltsam immer mehr gegen sie wendete.
Leben, wie denen von Mahnoor und Aaiyza aus Pakistan, das von Ome (16 Jahre alt), LaKendra und Imanitwitaho (beide 26 Jahre alt) und Kelly (40 Jahre alt), alle aus den USA, das der 64-jährigen Sandra aus Spanien und des 27-jährigen Juraj aus der Slowakei, das einer trans*Frau aus Uganda, deren Name leider nicht bekannt ist, das der 25-jährigen Neelu und der 50-jährigen Lichi aus Indien oder das von Anna (19), Samara (31), Claudia (52) und Natasha, alle aus Brasilien. Mahnoor, Aaiyza, Ome, LaKendra, Imanitwitaho, Kelly, Sandra, Juraj, die unbekannte trans* Frau aus Uganda, Neelu, Lichi, Anna, Samara, Claudia und Natascha, sie alle starben, erschossen, erstochen, erwürgt oder auf andere brutale Weise ermordet. Sie starben, weil sie von ihren Ex-Partnern, Vätern, Nachbarn oder völlig Fremden auf der Straße getötet wurden. Sie starben an ihren Verletzungen nach trans*feindlichen Angriffen und Hassverbrechen in ihren Wohnungen, in queeren Bars, im Gefängnis, durch die Polizei oder während ihrer Arbeit als Sexarbeiter*innen. Sie wurden ermordet bei trans* und queerfeindlichen Attentaten wie dem in Bratislava im Oktober 2022 oder dem in Colorado Springs in den USA, was sich traurigerweise genau heute zum ersten Mal jährt.
Lasst uns alle diese Leben nicht vergessen! Egal was auf ihren Grabsteinen oder in den Polizeistatistiken steht, wir kennen ihre richtigen Namen und Identitäten und auch die, von denen wir nicht einmal die Namen kennen sind nicht vergessen.
Und wir lassen, dadurch dass wir heute hier alle gemeinsam zusammengekommen sind, nicht zu, dass die widrigen, oft zutiefst von Hass erfüllten und durch strukturelle Diskriminierung geschürten Umstände ihres Todes unkommentiert bleiben.
Um all den genannten Menschen angemessen zu gedenken, sind wir heute hier. Und um auch all die anderen getöteten trans*Menschen, dokumentiert oder nicht, in dieses Gedenken einzuschließen, wollen wir nun eine Schweigeminute einlegen.
– Schweigeminute –
Wir stehen heute hier um zu gedenken. Aber wir stehen heute auch hier, damit wir irgendwann nicht mehr am 20. November zusammenkommen müssen um zu trauern, weil Menschen aus Trans* und Queerfeindlichkeit andere Menschen ermorden. Wir stehen heute auch hier, mit und für unsere lebenden trans*Geschwister, hier in Jena und weltweit. Denn Erinnern heißt verändern und den Toten zu gedenken heißt auch für die Lebenden zu kämpfen und sie auch an allen 364 anderen Tagen des Jahres nicht im Stich zu lassen.
Gerne möchte ich dazu noch einmal Gwendolyn Ann Smith zitieren, wenn sie schreibt:
„Der Transgender day of Remembrance ist weder ein Event für Spendensammlungen noch ein Event für einen Bierausschank. Es ist kein Ereignis, dass wir ‚feiern‘. Es ist keine schnelle und einfache Möglichkeit für Organisationen, sich an diesem Tag dafür auf die Schulter klopfen zu lassen, dass sie die trans*Community unterstützen. Es ist nicht etwas, dass man am 20. November mal eben auf die Beine stellt und dann sofort wieder vergisst. Stattdessen sollten wir jeden Tag für uns alle kämpfen, egal ob lebend oder tot.“

English Version

CN: SUICIDE/VIOLENCE/MURDER/TRANS*MISIA/RACISM/FEMICIDE/MISOGYNY/SUICIDE ON CHILDREN AND YOUTH/VIOLENCE AGAINST CHILDREN AND YOUTH
November 20th is Trans* Day of Remembrance. On this day, people around the world come together to commemorate the trans* people who have been killed over the past year. We here in Jena also want to join this commemoration today.
We are thus joining a commemoration that took place for the first time 24 years ago on November 20, 1999.
Back then, it was the US trans* activist Gwendolyn Ann Smith who, after the murder of her friend Rita Hester in November 1998, no longer wanted to accept the fact that murdered trans* people were hardly ever reported on, that many murders and hate crimes against trans* people were not investigated and – as Gwendolyn was surprised to discover – even within the trans* community itself, the trans* people who were killed were quickly forgotten, even if the circumstances of their deaths were always very similar. To change this, Gwendolyn set up the internet project „Remembering our Dead“ and began systematically documenting murders of trans* people since the 1970s. A year later, together with friends, she organized the first Trans* Day of Remembrance on 20 November.
Gwendolyn Ann Smith herself writes: 
„With Transgender Day of Remembrance, we want to focus on the losses we have suffered due to trans* hostile bigotry and trans* hostile violence. I am no stranger to the need for us to fight for our rights, and the right to simply EXIST is first and foremost. Given that there are so many people who have made it their goal to eradicate trans people – sometimes in the most brutal ways imaginable – it is crucial that those we have lost are remembered and that we do not stop fighting for justice.“
Typically, as part of the Trans* Day of Remembrance, a list is read out with the names of all our trans* siblings who have been murdered and killed since last year due to trans* hate crimes or suicide. As we have already heard, we know of at least 392 people who have been added to this list of documented deaths since October 1, 2022. 
However, the documented cases are only the sad tip of the iceberg, which is unlikely to come close to the high number of unreported cases. Violent crimes and murders of trans*, inter, non-binary, agender, genderqueer and other gender non-conforming people are usually not even registered as such, and there are no official statistics on hate crimes and murders of trans* people in most countries. Furthermore, the deadnames of those affected often continue to be used even after their deaths, which means that their identity, their gender and the reasons for their deaths are effectively doubly obscured, made invisible and their memory trampled underfoot. This makes it all the more important that the trans* community itself tries to document and make visible as many deaths as possible every year.
However, to read out all of these almost 400 documented names from last year would take a very long time and would not really do justice to the memory of each individual person in my eyes, which is why I have decided not to do so here. But how else do you commemorate such a large number of people with dignity and respect? Or how do you select individuals from this large number of victims in order to give them a face, tell their individual story here and prevent them from being forgotten? After all, behind every name, behind every number, there is an individual fate, a unique human life that has come to a sad, often cruel end in recent months.
I read all the stories, I cried, I looked at their pictures until anger rose up in me, I mourned for them and tried again and again to make a selection for this speech. This task was incredibly difficult. Nevertheless, I think it is important to remember their individual lives.
Lives like that of 23-year-old student Eden Knight. Eden was born on March 8, 2000 and died by suicide in Ryiadh, Saudi Arabia, on March 12, 2023, just four days after her 23rd birthday. Eden grew up in Saudi Arabia and moved to the USA to study. She had been living openly as a trans* woman there since 2022 and – according to reports from her social circle, full of overwhelming joy that she could finally be herself – began hormone therapy. A few months before her death, however, she was separated from her US support network on behalf of her family and deliberately isolated, forced to return to Saudi Arabia and undergo detransition and conversion therapy. Among other things, her parents repeatedly confiscated her hormone therapy preparations necessary for the transition, which ultimately drove Eden to suicide. In one of her last social media posts, she wrote: „I hope the world becomes a better place for us. I hope our people grow old. I hope to see our children grow up to fight for us. I hope for the rights of trans* people worldwide.“
Lives like that of 35-year-old Violeta Navarrete from San Miguel in Mexico. Violeta 
devoted herself to everything related to beauty, gave dance classes for children and Zumba classes for women and the elderly. She was a beloved and valued member of the LGBTQ community in San Miguel. This is certainly one of the reasons why Violeta was crowned „Queen of Diversity“ on February 24, 2023, five days before her murder, during the opening speech of the local carnival celebrations. Friends of Violeta reported that she was the target of constant aggression and hatred in the days that followed. Not only was her carnival wagon destroyed, but she was also beaten up on the street before she was finally found violently murdered in her apartment on March 1, 2023. There is still no trace of her murderer.
Lives like those of the youngest victims on the list, like those of Ivan, 12 years old from Spain, Onyx 13 and Noah 14 years old, both from Australia, Molly and Kalle, both 14 years old from Sweden, a 15 year old trans* teenager from Vietnam whose name we don’t even know, 15 year old Finn from the UK, Levi and Myles both 17 years old from the USA and many more trans*, inter and non-binary children and young people worldwide. Ivan, Onyx, Noah, Molly, Kalle, the boy from Vietnam, Finn, Levi, Myles – they all died by suicide because they were humiliated at school because of their gender, because they were subjected to sexualized violence, because they waited months for urgently needed psychological and medical help and didn’t get it, because they were misdiagnosed, mistreated or not taken seriously by the healthcare system, because they were put into youth welfare institutions of the wrong gender against their will, because their family rejected and bullied them instead of supporting them, because their need was not recognized in time, because they fell through all the cracks of social support systems and were abandoned by them, or because they had to watch desperately, against their will, day after day, as puberty began to turn unstoppably more and more against them.
Lives such as those of Mahnoor and Aaiyza from Pakistan, Ome (16 years old), LaKendra and Imanitwitaho (both 26 years old) and Kelly (40 years old), all from the USA, 64-year-old Sandra from Spain and 27-year-old Juraj from Slovakia, that of a trans* woman from Uganda, whose name is unfortunately not known, that of 25-year-old Neelu and 50-year-old Lichi from India or that of Anna (19), Samara (31), Claudia (52) and Natasha, all from Brazil. Mahnoor, Aaiyza, Ome, LaKendra, Imanitwitaho, Kelly, Sandra, Juraj, the unknown trans* woman from Uganda, Neelu, Lichi, Anna, Samara, Claudia and Natasha, they all died, shot, stabbed, strangled or murdered in other brutal ways. They died because they were killed by their ex-partners, fathers, neighbors or complete strangers on the street. They died from their injuries after anti-trans attacks and hate crimes in their homes, in queer bars, in prison, at the hands of the police or while working as sex workers. They were murdered in trans* and queer-hostile attacks such as the one in Bratislava in October 2022 or the one in Colorado Springs in the USA, which sadly marks the first anniversary today.
Let us all not forget these lives! No matter what is written on their tombstones or in the police statistics, we know their real names and identities and even those of whom we do not even know the names are not forgotten.
And by coming together here today, we will not allow the adverse circumstances of their deaths, often deeply filled with hatred and fueled by structural discrimination, to go uncommented upon.
We are here today to commemorate all these people appropriately. And to include all the other trans*people who have been killed, documented or not, in this commemoration, let us now observe a minute’s silence.
– A minute of silence –
We are here today to commemorate. But we are also standing here today so that one day we will no longer have to come together on November 20th to mourn because people murder other people out of trans* and queer hostility. We are also standing here today, with and for our living trans* siblings, here in Jena and worldwide. Because remembering means changing and remembering the dead also means fighting for the living and not abandoning them on all 364 other days of the year.
I would like to quote Gwendolyn Ann Smith once again when she writes:
„Transgender day of Remembrance is not a fundraising event, nor is it a beer pouring event. It is not an event that we ‚celebrate‘. It’s not a quick and easy way for organizations to get a pat on the back for supporting the trans* community on this day. It’s not something you just set up on November 20th and then immediately forget about. Instead, we should fight for all of us every day, living or dead.“